Frühling ohne Tulpen – ein No-Go! Ein Frühlingsbeet ohne Tulpen möchte man sich gar nicht vorstellen. Wenn der Winter vorbei ist, sind sie da und strecken ihre bunten Kelche in die Frühjahrssonne.
Das heißt aber zuerst: Zwiebeln setzen im Herbst. Kommen die Tulpenzwiebeln bald genug in den Boden, erfreuen sie im folgenden Jahr mit prächtigen Blüten. Zwiebeln pflanzen ist keine große Sache, wenn man sich an die wichtigsten Regeln hält.
Tulpen brauchen Halt
Wenn man im Frühling farbige Blumengrüße genießen möchte, setzt man die Zwiebeln der Tulpen zwischen September und November des Vorjahres. Der richtige Zeitpunkt liegt bei einer Temperatur unter 10°C. Tulpenzwiebeln fühlen sich bei einstelligen Werten erst richtig wohl. Es sollte draußen also frisch sein, wenn die Zwiebeln in den Boden kommen. Ihre Spitze zeigt dabei immer nach oben. Mit einer Pflanztiefe von 13 bis 15 cm hat die Tulpe später den richtigen Halt. Mit einer Drainage aus Kies oder Sand verhindert man ungesunde Staunässe. Das Substrat muss locker sein und braucht einen hohen Humusanteil. Ein sandiger Boden kann nicht schaden, wenn er durchlässig bleibt. Auch wenn die Zwiebeln tief genug sitzen, ist ein Winterschutz aus Kompost oder Laub angebracht, damit die Zwiebeln ihren ersten Winter gut überstehen.
Dezent oder extravagant: Tulpen-Sondermodelle
Alle Jahre wieder begeistern klassische Tulpenfelder auf Hollandprospekten. Dabei gibt es unter den traditionellen Frühblühern auch extravagante Schönheiten – in Form und Farbe. So steht die Königin der Nacht eher auf Gothic. Ihre schwarz-lila Blüten wirken apart und geheimnisvoll. In Kombination mit klassischem Rot geben sie ein spannendes Bild ab. Wildtulpen zeigen sich dafür in einer unbekümmerten Natürlichkeit. Dem Charme der schlanken Damentulpe kann man sich kaum entziehen. Putzig dagegen der weiß-gelbe Stern der Gnomentulpe. Der gefällt es im Steingarten bereits im März. Die schicken Lilien-Tulpen sind ganz besondere Vertreterinnen ihrer Art. Selbst auf Kinderzeichnungen ist diese Variante sehr beliebt. Der edlen Form ihrer Blütenblätter verdankt sie ihren Namen. In zweifarbiger Ausführung einfach hinreißend. Die Triumph-Tulpe wiederum ist ein beliebtes Motiv in der bildenden Kunst – wen wundert´s, ihre kegelförmigen Blüten sind ein Beleg für natürliche Perfektion.
Die Lady Gagas unter den Tulpen
Ambitionierte Tulpenzüchter waren schon sehr kreativ: gefranst, gefüllt, bicolor. Manche Züchtungen fallen richtig aus dem Rahmen. Papageien-Tulpe entwickeln federartige, zerfranste Blütenränder. Zweifarbige, flammende Blütenblätter zeichnen die Flaming Parrot aus. Sie lassen nicht von ungefähr an das Federkleid des tropischen Vogels denken. Wer auf außergewöhnliche Farbspiele steht, pflanzt sich Rembrandt-Tulpen in die Rabatte. Ihrem auffallenden Blütenkleid liegt eigentlich eine Viruserkrankung zu Grunde. Die heutige Handelsware ist selbstredend gesund und verhilft dem Hobbygärtner zu einem herrlichen Blickfang im Frühlingsgarten.